Vom 21. April bis irgendwann im Juli (ich weiss noch nicht genau, wann) bin ich im Austausch in Lausanne am Genfersee. Über diese Zeit, in der ich bei der Familie Estevez, deren Tochter Sonia gleichzeitig bei uns wohnt, lebe und das Auguste Piccard-Gymnasium besuche, werde ich hier auf diesem Blog berichten. Viel Spass beim Lesen! :)




Seiten

Mittwoch, 6. Juni 2012

Die Zeit schwindet - meine Deutschkenntnisse auch... :(

Mein Deutsch ist weg. Punkt. Ist so. Und ich bin nicht gerade sehr enchantée darüber... Zwar bin ich im Vorherein vor ebenjenigem Phänomen gewarnt worden, habe mir aber nicht wirklich vorstellen können, dass mir das in meinen drei Monaten passieren würde.
Nun ja, begonnen hat es dann schon in der ersten Woche. Bei Gesprächen über den Röstigraben fehlten mir manchmal die Worte, und selbst nach peinlich langem Überlegen wollten sie mir einfach nicht einfallen. Auch als Deutschhilfe für die lieben Romands konnte ich nicht immer behilflich sein, war ich mir doch plötzlich nicht mehr sicher, ob ein Wort jetzt existierte oder nicht oder was das deutsche Äquivalent eines französischen Wortes war; und das, obwohl ich denn Sinn dessen ohne Probleme verstanden hatte... Auch meine Ausdrücke sind wohl nicht immer ganz Duden-legitim (auch dieses Wort ist wohl in ebenjenigem nicht anzufinden... Egal, ich habe eine Ausrede ;-)) und für meine Texte benutze ich irgendein deutsch-französisches Kommaregelngemisch, das leider nicht mit der Deutschen Grammatik übereinstimmt. Lasst euch bitte nicht stören; ich selbst ärgere mich schon genug darüber! -.- Ich hoffe nur, meine Deutschkenntnisse kommen so schnell wieder, wie sie meinem Gehirn entflohen sind!!! (Hat es ein Komma nach "wieder"? Es ist schrecklich, ich bin mir nicht mehr sicher :-( Im Französischen hätte es keines, soviel ich weiss... und das verwirrt mich! Aber ich glaube, es ist korrekt so.)
Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, wie schnell es geht, bis man seine Muttersprache zu vergessen beginnt!!! Und wie fremd sie einem werden kann... Wie einige vielleicht wissen, kehre ich zwischendurch an den Wochenenden zurück in die Deutschschweiz; zum Beispiel für Hockeyturniere oder für die Firmung meiner Schwester. Auf jeden Fall bin ich dann, als ich zum ersten Mal zurückgekommen bin, zuerst mit dem Zug nach Luzern gegangen, da wir dort ein Hockeyturnier hatten. Und als ich in dieser Bahnhofshalle gestanden bin, war ich zuerst einfach mal überfordert. Überfordert vom Schweizerdeutsch!!! Das hat mich dann ziemlich verwirrt, und ich habe einige Momente gebraucht, um mich ein wenig zu fassen. ^^
Auch wenn jemand zum Beispiel hier mit mir Deutsch (oder, seltener, Schweizerdeutsch) zu sprechen beginnt, brauche ich einige Augenblicke, um in die Sprache "reinzukommen". Wenn jemand also ganz plötzlich beginnt, Deutsch zu sprechen, verstehe ich es am Anfang gar nicht, da ich voll im Französischmodus bin und auf Deutsch gar nicht gefasst bin. Wenn ich jedoch weiss, dass eine Person Deutsch mit mir sprechen wird, ist es (noch) kein Problem.
(Kurzer Einschub: Auch die Verbzeiten werden nicht alle korrekt sein. Aaaah, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich aufrege, hatte ich doch NIE Probleme mit der Orthografie/Grammatik!)
Vielleicht interessieren sich einige noch für meine Gedanken: Ich denke hauptsächlich noch immer auf Schweizerdeutsch, jedoch mit französischen Wörtern, Ausdrücken, Teilsätzen oder ganzen Abschnitten dazwischen... Das ist manchmal auch etwas verwirrend, vor allem wenn ich bemerke, dass ich ein Wort auf Französisch gedacht habe, weil ich das deutsche nicht mehr weiss. -.-

So viel zu meinem schwindenden Deutsch. Nun zu meiner schwindenden Zeit. Tja, was soll ich sagen? Sie schwindet!!! Ich habe nur noch 29 (!!!) Tage hier, also weniger als einen Monat; zur Schule muss ich sogar nur noch 11 Tage. 47 Tage lebe ich nun schon hier, was heisst, dass schon fast zwei Drittel meiner Zeit vorüber sind! Es ist viel zu schnell vorbei gegangen! Albert Einstein hat es schon gesagt, und ich kann es nur bestätigen: Zeit ist relativ. Es kommt mir vor, als sei ich erst gerade angekommen; und doch muss ich schon bald wieder gehen. Die Gedanken daran stimmen mich traurig; Lausanne ist für mich zu einer zweiten Heimat geworden, einer Heimat mit einer Ersatzfamilie, mit einer Schule, mit Strassen und Plätzen, die ich kenne, die mir vertraut sind, mit einer Hockeymannschaft, die ich - ja, es ist so - liebe; einer Heimat, in der ich mich.... zu Hause fühle! Und auch wenn ich wieder in Wettingen bin - ein Teil von mir wird immer in Lausanne bleiben!

So, und nun werde ich meine Auguste-Piccard-Liste weiterführen. Es gibt so viele Dinge, die hier anders sind, ich muss langsam beginnen, sonst komme ich bis zum Ende meines Austausches nicht mehr durch.. ;-) In diesem Post werde ich mich dem Thema Kleidung/Accessoires widmen. (Ich verspreche übrigens, wieder etwas regelmässiger zu schreiben, ich war ziemlich nachlässig in den letzten Wochen.)

2 Accessoires,...

...die man BRAUCHT am Piccard

und

2 Dinge,...

...die man so bei uns nicht sieht.



So, das wär's für den Moment (Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie zeitaufwändig Blogschreiben ist! An diesem Beitrag habe ich jetzt mindestens zwei Stunden gearbeitet!!!).

Ah, das möchte ich eigentlich schon seit dem ersten Post klarstellen: Die Veröffentlichungszeiten stimmen nicht! Also keine Sorge, zu den angegebenen Zeiten habe ich mich jeweils brav in  der Schulstunde oder im Bett befunden (naja, vielleicht auch nicht, aber psssst! ;-D).


Dann bis zum nächsten Mal :-D

Bisous, Delia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen