Vom 21. April bis irgendwann im Juli (ich weiss noch nicht genau, wann) bin ich im Austausch in Lausanne am Genfersee. Über diese Zeit, in der ich bei der Familie Estevez, deren Tochter Sonia gleichzeitig bei uns wohnt, lebe und das Auguste Piccard-Gymnasium besuche, werde ich hier auf diesem Blog berichten. Viel Spass beim Lesen! :)




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Sonntag, 20. Mai 2012

Ich melde mich mal wieder! :D

So, nach zehntägiger Funkstille melde ich mich wieder!
Ich kann euch aber versichern, dass ihr nichts verpasst habt. Es geht mir immer noch wunderbar, und jeden Tag darüber zu schreiben wäre wohl nicht allzu interessant. Darum gibt es jetzt auch nur eine klitzekleine Berichterstattung über einige nicht wirklich wichtige Ereignisse und danach werde ich dafür noch zwei oder drei weitere "Listen" veröffentlichen.

Ich beginne mal wieder mit dem Sportlichen! ;) Diesmal geht es aber ausnahmsweise mal nicht ums Joggen, sondern ums Hockeyspielen. Und die folgende Geschichte ist soooo süss, dass ich sie euch einfach erzählen muss!
Also, letzten Samstag hatte ich ein Turnier in Luzern. Und plötzlich, mitten im ersten Match, hörte ich mehrere Stimmen "Gut, Delia!" rufen. Ich schaute auf und sah am Feldrand die gesamte Mannschaft von Lausanne (wie bereits erwähnt trainiere ich zwei Mal in der Woche mit ihnen) an der Seitenlinie aufgereiht, uns zuschauend und anfeuernd, während sie sich eindehnten. Und ich stand da auf dem Platz, starrte sie lachend an und kriegte mich fast nicht mehr ein vor Jöigkeit (Um potienzielle Verwirrungen zu vermeiden: In der Tat, soweit mir bekannt, existiert dieses Wort offiziell nicht. Es ist hier als das zum von mir des Öfteren benützten "jööö" gehörigen Nomen benutzt worden, um meine Entzückung und Freudigkeit auszudrücken. ;-) (Ich hoffe, der vorherige Satz ist einigermassen verständlich... Das "hier als das zum von mir des" ist doch relativ verwirrend! ^^)). Zu diesem Zeitpunkt hatte ich erst vier Mal mit ihnen trainiert, und dennoch feuerten sie uns so an! Ich war so extrem gerührt! :D Auch sehr schön fand ich die Geste eines Jungen, der vor dem Match HC Wettingen (da wo ich spiele) - Stade Lausanne zu mir kam und mir Glück wünschte oder die Tatsache, dass der Captain ein Freundschaftsanspiel machte; das heisst, er spielte den Ball zu uns, als sie anspielen durften.
Und obwohl wir 4:0 verloren, war es für mich eines der schönsten Spiele überhaupt! Wahrscheinlich schenkten sich die Gegner noch nie zuvor in einem Match so viele Lächeln ;-) (Was jedoch nicht heisst, dass nicht alles gegeben wurde!!!).

Es wird nun noch zwei weitere Turniere geben, aber ich werde nicht mehr gegen Lausanne spielen müssen. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich das traurig oder toll finden soll. Denn einerseits war es unglaublich toll, gegen sie zu spielen, aber andererseits werden sie mit jedem Training irgendwie ein bisschen mehr ein Teil von mir; obwohl ich erst seit drei Wochen und nur für kurze Zeit mit ihnen trainiere, gehören sie nun irgendwie zu mir... Verdammt, ich mag sie!!! :-) Es gefällt mir so richtig, richtig gut und ich freue mich auf jedes Training! Und ich werde jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass ich sie in etwa einem Monat schon wieder verlassen muss. Ach Gott, sie sind so toll!!! :D (Aber natürlich mag ich auch "meine" Mannschaft, das ist klar!)

Verdammt, ich mag sie!!! - Stade Lausanne :D 

Ah, hier noch ein kleines Anekdötchen, das mich selbst zum Schmunzeln gebracht hat: Vor einer Woche wollte ich ein Kleid kaufen gehen, das ich schon in Wettingen gesehen habe, mir damals aber aufgrund von Kaufattack-bedingtem Geldmangel nicht habe leisten können. Dies wollte ich nun ändern! Ich erkundigte mich im Voraus, wo sich der Laden befand und machte mich dann eines Tages nach der Schule spontan auf den Weg. Meine Mission: In den Laden rein, Kleid schnappen, bezahlen, aus dem Laden raus. Ganz einfach, zägg, zägg.
Eine Frau, ein Ziel - ich wusste, was ich wollte und steuerte so bestimmten Schrittes das Geschäft an, um meinen Kurzeinkauf zu erledigen. Da stach mir plötzlich etwas ins Auge. Ein Schild. Ein Schild mit der Aufschrift "pimkie" (Anmerkung: pimkie ist ein Kleiderladen. Und für alle die, die meine darauffolgende Reaktion nicht nachvollziehen können: Es gibt nirgendwo sonst in der Schweiz einen pimkie! Zudem hatte ich zu diesem Zeitpunkt eine etwa vierwöchige Shoppingabstinenz hinter mir...^^). Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, danach begann es zu rasen. Ich versuchte, zu widerstehen, versuchte es wirklich! Aber es gelang mir nicht... Ich wurde regelrecht in das Geschäft hineingezogen, zu den Kleidern hin, am liebsten zu allen gleichzeitig.
Tja, die nächsten zwei Stunden war ich regelrecht vom Shoppingwahn befallen und durchstöberte gierig jeden einzelnen Kleiderständer diverser Läden ringsum und wurde erst durch eine störende Tatsache namens "Ladenschluss" gestoppt. Mein Kleid habe ich übrigens nicht gefunden, dafür ein anderes... Ist gekauft! :-)
Ach, ihr hättet mich sehen sollen! Strahlend vor Freude rannte ich fast zwischen den Kleidern umher, um ja alles zu sehen! Ich konnte gar nicht genug davon kriegen... Diese Kleider, Schuhe, Schmuck, Accessoires,... hach, ich war im Himmel ;-) Und während ich mich so hingehen liess und mich ab hohen Absätzen und schönen Nagellacks entzückte, amüsierte ich mich ziemlich gut über mich selbst. Irgendwie bin ich eben schon ein bisschen ein Tussi ;-)

Naja, mein kleines Anekdötchen ist nicht ganz so klein geworden, wie geplant... Deshalb werde ich mich bei den Listen etwas zurückhalten.

Hier aber noch ein Tipp: Falls ihr mal in Lausanne seid: Das Olympische Museum ist äusserst empfehlenswert! Momentan hat es aufgrund von Renovierungsarbeiten zwar nur eine kleine Übergangsausstellung auf einem Schiff neben dem eigentlichen Museum, aber es ist so wunderschön! Hingehen und geniessen!!! :-)

Und zum Schluss noch:

7 Dinge,...

...die das Leben in Lausanne extrem vereinfachen/die man in Lausanne immer dabei haben sollte.

  • ÖV-Abonnement: Aufgrund der grossen Steigung ist man in Lausanne ziemlich auf den ÖV angewiesen, wenn man kein Auto hat. Bei täglich mehrfachem Gebrauch der Busse und Metro ist es deshalb äusserst nützlich, ein Abonnement zu haben. Mit einem solchen ist man viel freier und kann auch einfach mal spontan irgendwo hinfahren, ohne ständig neu bezahlen zu müssen.
  • Handy: Ein Bus fällt aus? Du verirrst dich (nein, ist mir noch nie passiert!)? Du beschliesst spontan, noch irgendwo hinzugehen? Du findest jemanden nicht? - Egal in welcher Situation: Ein Handy hat nur Vorteile in so einer grossen Stadt! Vor allem für eine "Fremde" wie mich...^^
  • Joggingschuhe: Nicht, dass man sie immer dabei haben sollte, aber man sollte definitiv welche haben! Joggen ist DER Sport hier. Ein Stündchen am See entlang rennen - wundervoll!
  • Kickboard: Ja, richtig gelesen. Bei uns ist dieses Gefährt in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommen, doch hier ist es wohl etwas vom Praktischsten, Besitzer eines solchen zu sein --> Einen Weg (hinunter^^) kann man mit dem Kickboard bewältigen, was wahrscheinlich schneller ist als mit dem ÖV, für den anderen steigt man einfach mitsamt "Kicki" in den Bus ein. Ziemlich klug und praktisch, ich jedoch bleibe ausschliesslich beim ÖV und meinen Füssen.
  • Trinkflasche: Um von einem Ort an einen anderen zu kommen, braucht man manchmal ziemlich Zeit (Um von der Schule nach Hause zu kommen brauche ich zwischendurch bis zu 50 Minuten, ins Training manchmal bis zu 90 Minuten), und es empfiehlt sich, immer etwas zu Trinken dabei zu haben, wo es doch gerade zu dieser Jahreszeit relativ heiss werden kann.
  • MP3-Player/iPod: Ob beim Joggen, durch die Stadt laufen oder auf den Bus warten: Gute Musik macht super Laune und lässt die Zeit im Flug vergehen! :D
  • Desinfektionsmittel (Tussialarm^^): Es ist nicht gerade notwendig; bis jetzt habe ich selbst noch keines gekauft, aber das werde ich demnächst nachholen. Mir geht es nicht um die Angst vor Bakterien oder so, sondern einfach um die Hände, die nun mal schrecklich kleben, wenn man in einer Grossstadt lebt und täglich den ÖV benutzt.

Ich denke, das waren mal einige Punkte, es gibt sicherlich noch mehr; falls mir noch irgendetwas Unverzichtbares einfallen sollte, werde ich euch natürlich sofort informieren! ;-)

Bis zum nächsten Mal, Delia

(Ich habe soeben beim nochmaligen Durchlesen bemerkt, dass ich "klitzekleine Berichterstattung" geschrieben habe. Tja, ich glaube, ihr solltet euch eines merken: Egal, wie klein oder kurz ich meine Posts verspreche - sie werden immer ellenlang!!! ;-))

Donnerstag, 10. Mai 2012

Es ist 1.25 Uhr in der Nacht, ich sollte schlafen und mir fällt kein Titel ein! Nehm ich halt diesen...

Die Zeit geht so extrem schnell vorbei! Und ich komme gar nicht mehr dazu, Posts zu schreiben... ;-) (Das ist übrigens noch ziemlich zeitaufwendig! (Und die Tatsache, dass Facebook dabei dauergeöffnet ist, macht es nicht gerade besser...^^) Es ist gar nicht so einfach, die zahlreichen Erlebnisse einer Woche in einen Text zu verpacken, der einigermassen interessant zu lesen ist, in dem alles gesagt ist, was gesagt werden muss und der zudem nicht allzu lang ist...)

Ich vereinfache mir die Sache ein wenig und greife schlicht die beiden Themen von letzter Woche nochmals auf. Es hat sich inzwischen tatsächlich so viel getan, dass ich abermals darüber schreiben kann (finde ich zumindest...).
Zuerst zum sportlichen Teil: Bis jetzt hat es mit meinem tollen Vorhaben exzellent geklappt! Ich bin letzten Dienstag, wie schon berichtet, das erste Mal für mich joggen gegangen. Am Donnerstag bin ich dann an den See rennen gegangen, und es hat sich gelohnt - ich bin ganze 65 Minuten gerannt! (An alle die, die nun 65 Minuten lesen und sich denken "Toll... Na und? Was ist schon dabei?" - Ihr müsst die Delia-Umstände miteinberechnen. Das Meiste, das ich jemals in Wettingen gerannt bin, war 45 Minuten.)
Motiviert von diesem Erfolgserlebnis habe ich mich am Samstag abermals aufgemacht, um mich sportlich zu betätigen. Ich habe mir nichts vorgenommen, habe mir einfach gesagt, ich solle solange rennen, bis ich nicht mehr mag. Und dann bin ich gerannt und gerannt und gerannt und gerannt und gerannt... Ja, ich konnte es selbst gar nicht glauben, und während ich gerannt bin, hatte ich ein riesiges Grinsen im Gesicht, aber tatsächlich! - Ich bin 115 Minuten lang gerannt!!! Zwei Stunden!!! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich und stolz (und kaputt) ich danach war. Mein Ziel ist es nun, entweder den Greifenseelauf-Halbmarathon oder den Hallwilerseelauf-Halbmarathon zu rennen. Vielleicht ist "Ziel" hier der falsche Ausdruck, denn ich werde nicht versuchen, es zu tun; ich werde es tun! :D

115 Minuten!!! - Halbmarathon, ich chume!


Inzwischen bin ich übrigens soweit, dass ich sage "Ich mag Joggen!", etwas, das vor drei Wochen noch unvorstellbar gewesen ist. Ich empfinde es nicht mehr als mühsam, sondern als befreiend. Hattet ihr beim Joggen auch schon mal das Gefühl, noch ewigs so weiterrennen zu können, ohne jemals aufzuhören? Nicht? Oh Gott, ich hatte es, und ich kann euch sagen: Es ist hammer!!! Der pure Wahnsinn!!! Du rennst am Ufer des Lac Lémons entlang, während die Sonne langsam untergeht und alles in einen goldenen Schein hüllt, James Blunt in den Ohren (okay, ich bin wahrscheinlich die einzige Person, die James Blunt zum Joggen hört... ;-)), und du bist einfach nur glücklich! :-)
Müsst ihr unbedingt auch einmal probieren! Äusserst empfehlenswert!

Nun noch zum schulischen Teil: Seit Montag bin ich in einer neuen Klasse, einer ersten Klasse. Es lief von Anfang alles super, ich habe mich ab der ersten Minute wohlgefühlt (wieder einmal dieses tolle Wort^^) und auch mit dem Stoff funktioniert es jetzt tiptop. Nun kann ich die Themen einfach auf Französisch repetieren, was viel angenehmer und einfacher ist, als sie auf Französisch neu zu lernen. Fazit: It's just perfect! :-)

Mit meiner Gastfamilie läuft es übrigens auch super. Ich habe mich ab der ersten Sekunde zu Hause gefühlt! Das macht mir meinen Aufenthalt hier unglaublich angenehm, ich will nicht wissen, was wäre, wenn ich mich nicht mit meiner Familie verstehen würde...

So, Themawechsel!
Ich bin nun seit fast drei Wochen in Lausanne, und obwohl ich mich noch immer in der Schweiz befinde, sind mir in dieser Zeit doch schon relativ viele Dinge aufgefallen, die sich ziemlich von der Deutschschweiz unterscheiden. Ich werde nun versuchen, euch in jedem Post unter der Rubrik "X Dinge..." einige Sachen zu erläutern...


6 Dinge...

...die an der Schule anders sind.

(Es gibt so extrem viele Dinge, die am Auguste Piccard anders sind, dass ich das etappenweise machen werde^^)

  • Zimmerwechsel: Hier ist es so, dass hauptsächlich die Lehrer das Zimmer wechseln und die Klasse in ihrem Raum bleibt. Nur für gewisse Fächer muss die Klasse umdisponieren. Für mich ist das relativ ungewöhlich, da man bei uns praktisch nach jeder Stunde von A nach B (zum Teil über das ganze Schulgelände) hetzen muss.
  • Aufstecken: Hand hochhalten kennt man hier scheinbar nicht... Wenn jemand eine Frage hat oder der Lehrer eine solche gestellt hat, wird einfach reingesprochen, was zum Teil ziemlich laut und chaotisch rauskommt. Bei uns herrscht da noch etwas mehr Disziplin. ;-)
  • Aufsatz: Einmal hat die Klasse (die alte) einen Deutschaufsatz geschrieben. Und als die Stunde fertig gewesen ist, ist der Geografielehrer hineingekommen und hat sich installiert (die nächste Stunde wäre Geo gewesen), hat aber keinerlei Anstalten gemacht, seinen Unterricht zu beginnen. Schlussendlich ist die ganze Geostunde lang am Deutschaufsatz geschrieben worden, ohne dass auch nur ein "geografisches Wort" gesagt wurde. Danach ist der Deuschlehrer gekommen, hat die Blätter eingesammelt und er und der andere Lehrer haben das Zimmer verlassen. Zurückgeblieben ist eine äusserst verwirrte Delia... ;-)
  • Sport: Der Sportunterricht ist gemischt, also Mädchen und Jungen zusammen. Für mich ist das total ungewohnt, da ich seit sechs Jahren getrennten Turnunterricht habe. Zudem muss man hier Kurse wählen, die man dann für sechs Wochen besucht, und zwar mit allen Leuten aus der gesamten Stufe, die diesen Kurs genommen haben, nicht nur mit denen aus der Klasse.
  • Tischordnung: Die Tische stehen hier jeweils einzeln im Zimmer und nicht so wie bei uns aneinandergereiht. Bei einer ungeraden Klasse ist dies nicht gerade optimal, da immer jemand alleine sitzen muss...
  • Brünneli: Es gibt keine Brünnelis im Zimmer! Diese äusserst schockierende Tatsache ist wohl nicht weiter zu erläutern... (Zumal mir auch die Worte fehlen würden, einen solch irritierenden Zustand näher zu beschreiben! ;-))
So, ich denke, das reicht für heute! (Ehrlich gesagt bin ich in meiner momentanen Verfassung nicht fähig, weiterzuschreiben, da mir die Hände vor Empörung so extrem zittern, dass es Glück ist, wenn ich die Tasten treffe ;-)).


Bis zum nächsten Mal! Mit hoffentlich weiteren guten Nachrichten und dem nächsten Block haarsträubender Facts!

Bisous, Delia

P.S.: Ich merke jetzt schon, wie mir das Deutsch entschwindet, was mir ein wenig Angst macht... Ich entschuldige mich hiermit für allfällige Schreibfehler, erfundene Wörter, Fallfehler, inexistente Ausdrücke, usw. ;-)

Dienstag, 1. Mai 2012

Ich bin glücklich!

Meine letzte Nachricht war leider sehr negativ, dafür gibt es jetzt einen umso positiveren Post!
Ich nehme es doch gerne vorne weg: Ich bin glücklich! :-) Ja, tatsächlich! In meinem letzten Post hatte man noch meinen können, der Weltuntergang stehe kurz bevor; nun, sechs Tage später, scheint die Sonne aber wieder (bei sehr warmen 26°C am Wochenende inklusive dem ersten Sonnenbrand seit mindestens acht Jahren...^^).

Woran das liegt? Nun, bitte sehr:

Erstens: Es tut mir Leid, aber ich muss auf Monikas Worte zurückgreifen, um meinen neuen Zustand am treffendsten zu beschreiben: Delia goes sporty! :-) (Quelle: Monika Scherer, Post vom 18. April 2012 ;-)).
Schon vor meiner Abreise in die Welschschweiz hatte ich mir vorgenommen, in Lausanne jeden zweiten Tag joggen zu gehen (was von vielen belächelt worden ist, keine Ahnung, weshalb... ;D). Meinen Plan in Tat umsetzen konnte ich dann das erste Mal am Samstag - am "20 km de Lausanne"; das ist eine riesige Laufveranstaltung, bei der man bis zu zwanzig Kilometer rennen konnte.
Eingeladen hat mich Leticia, da ihre Familie eine Startnummer zuviel hatte. Sehr gerne nahm ich das Angebot an, und so verbrachte ich den ganzen Samstag mit ihr, ihrer Familie und einer befreundeten Familie in Lausanne-Vidy. Ich habe mich sofort wohlgefühlt und war den ganzen Tag richtig gut gelaunt. Um 15 Uhr starteten wir dann zum Zwei-Kilometerlauf. Erstaunt stellte ich fest, dass es mir nicht nur ziemlich leicht fiel, sondern dass ich auch wirklich Spass am Rennen hatte.
Gestern Montag hatte ich mein zweites Hockeytraining (es hat mir wieder sehr gut gefallen) und zu Beginn sind wir etwa zwanzig Minuten rennen gegangen, was mich (zu meiner Überraschung) sehr gefreut hat.
Und heute bin ich das erste Mal alleine in Lausanne joggen gegangen. Zwar war das Gelände sehr ungünstig, da die Stadt eigentlich eine einzige Steigung ist und ich nach den ersten zehn Minuten Dauer-sehr-steil-hinauf-rennens schon ziemlich ausser Puste war. Dennoch bin ich noch zwanzig Minuten weitergerannt, und hätte ich nicht essen gehen müssen, wäre ich sicherlich später zurückgekehrt!
Für ein nächstes Mal werde ich wahrscheinlich an den See gehen, was nicht nur angenehmer ist, da es dort flach ist, sondern auch schöner.
Tja, ich hoffe nun wirklich, dass ich mein Joggingvorhaben durchziehen kann, nicht zuletzt auch um  allen Zweiflern zu beweisen, dass ich es eben doch kann... ;-)

Zweitens (Achtung, Themawechsel! Nun kommt der schulische Teil, eine Woche nach meinem verzweifelten letzten Post): Ich habe gemerkt, dass ich der Klasse und mir einfach mehr Zeit lassen muss. Das hat mir vor allem das Schreiben mit einem Mädchen aus meiner Klasse gezeigt; ihre Worte haben mir extrem geholfen, die Situation besser zu verstehen und haben mir neuen Mut gegeben.
Es wird nun immer besser, und langsam fühle ich mich wirklich wohl. Am Freitag bin ich mit einigen aus der Klasse in der Stadt essen gegangen; ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut hatte, als ich angefragt worden bin!
Am Montag bin ich dann über den Mittag mit drei Mädchen in die Stadt gegangen und ich habe mich so richtig wohlgefühlt mit ihnen.
Wieder zurück in der Schule hatten wir noch etwas Zeit bis zum Beginn der nächsten Stunde. Ich sass mit einem der Mädchen und zwei Jungen zusammen, und wir redeten zusammen und es war so unbeschwert wie sonst mit der Klasse von Sonia. Ich war echt glücklich!
Die Klasse werde ich aber trotzdem wechseln, da ich im Unterricht nicht überall mitmachen könnte (In Mathematik bin ich inzwischen zwar so weit, dass ich praktisch dieselben Aufgaben wie die Klasse machen kann, worauf ich doch ziemlich stolz bin; in Physik zum Beispiel hat mir der Lehrer aber eröffnet, ich könne bei seinem Unterricht nicht mitmachen, ich hätte zuviel verpasst. Ich könne mich während den Physikstunden ja in die Bibliothek begeben oder mich andersweitig beschäftigen. Nun ja, das ist nicht wirklich das, was ich mir vorgestellt hatte, schon gar nicht, wenn man fünf Stunden Physik in der Woche hat...). Ich habe nun angegeben, neu Italienisch als Schwerpunktfach zu nehmen, da ich dann wenigstens diese Sprache weiterlernen kann. Auf Spanisch muss ich leider ganz verzichten.
Ich werde wahrscheinlich morgen oder übermorgen definitiv erfahren, ob, wann und in welche Klasse ich wechseln kann.
Doch ganz ehrlich: Als ich gestern nach der Schule über das Schulgelände gelaufen bin, hat sich folgernder Gedanke in mein Gehirn eingeschlichen: "Eigentlich gefällt es mir in dieser Klasse. Ich fühle mich wohl hier. Es ist echt schade, dass ich sie verlassen muss!" Und ich war tatsächlich ein klein wenig traurig...


Bis zum nächsten Mal!

Delia :)

P.S.: Es tut mir Leid, dass ich so oft das Wort "wohlfühlen" verwende, ein passendes Synonym ist mir so auf die Schnelle nicht eingefallen. Und weglassen wollte ich es auch nicht... Ehrlich gesagt: Je mehr ich es verwenden kann, desto besser (für mich)!!! :D
P.P.S: Ich habe nun eine zweite Seite für Fotos eingerichtet, auf die ich demnächst noch mehr Bilder laden werde. Oben an der Seite, unterhalb der kleinen "Einführungsrede" befinden sich zwei Kästchen, im einen steht "Startseite", im anderen "Fotos". Einfach draufklicken und "driigüxle" ^^.
An alle Facebookler: Die meisten Fotos werden auch auf unserem geliebten Netzwerk zu sehen sein; für euch ist es also nicht wahnsinnig toll; es richtet sich mehr an die "Unsüchtigen" unter uns; aber ihr seid natürlich dennoch willkommen, auch mal in die Fotogalerie zu schauen; es werden hier ein paar Bilder mehr sein... ;-)