Vom 21. April bis irgendwann im Juli (ich weiss noch nicht genau, wann) bin ich im Austausch in Lausanne am Genfersee. Über diese Zeit, in der ich bei der Familie Estevez, deren Tochter Sonia gleichzeitig bei uns wohnt, lebe und das Auguste Piccard-Gymnasium besuche, werde ich hier auf diesem Blog berichten. Viel Spass beim Lesen! :)




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Dienstag, 1. Mai 2012

Ich bin glücklich!

Meine letzte Nachricht war leider sehr negativ, dafür gibt es jetzt einen umso positiveren Post!
Ich nehme es doch gerne vorne weg: Ich bin glücklich! :-) Ja, tatsächlich! In meinem letzten Post hatte man noch meinen können, der Weltuntergang stehe kurz bevor; nun, sechs Tage später, scheint die Sonne aber wieder (bei sehr warmen 26°C am Wochenende inklusive dem ersten Sonnenbrand seit mindestens acht Jahren...^^).

Woran das liegt? Nun, bitte sehr:

Erstens: Es tut mir Leid, aber ich muss auf Monikas Worte zurückgreifen, um meinen neuen Zustand am treffendsten zu beschreiben: Delia goes sporty! :-) (Quelle: Monika Scherer, Post vom 18. April 2012 ;-)).
Schon vor meiner Abreise in die Welschschweiz hatte ich mir vorgenommen, in Lausanne jeden zweiten Tag joggen zu gehen (was von vielen belächelt worden ist, keine Ahnung, weshalb... ;D). Meinen Plan in Tat umsetzen konnte ich dann das erste Mal am Samstag - am "20 km de Lausanne"; das ist eine riesige Laufveranstaltung, bei der man bis zu zwanzig Kilometer rennen konnte.
Eingeladen hat mich Leticia, da ihre Familie eine Startnummer zuviel hatte. Sehr gerne nahm ich das Angebot an, und so verbrachte ich den ganzen Samstag mit ihr, ihrer Familie und einer befreundeten Familie in Lausanne-Vidy. Ich habe mich sofort wohlgefühlt und war den ganzen Tag richtig gut gelaunt. Um 15 Uhr starteten wir dann zum Zwei-Kilometerlauf. Erstaunt stellte ich fest, dass es mir nicht nur ziemlich leicht fiel, sondern dass ich auch wirklich Spass am Rennen hatte.
Gestern Montag hatte ich mein zweites Hockeytraining (es hat mir wieder sehr gut gefallen) und zu Beginn sind wir etwa zwanzig Minuten rennen gegangen, was mich (zu meiner Überraschung) sehr gefreut hat.
Und heute bin ich das erste Mal alleine in Lausanne joggen gegangen. Zwar war das Gelände sehr ungünstig, da die Stadt eigentlich eine einzige Steigung ist und ich nach den ersten zehn Minuten Dauer-sehr-steil-hinauf-rennens schon ziemlich ausser Puste war. Dennoch bin ich noch zwanzig Minuten weitergerannt, und hätte ich nicht essen gehen müssen, wäre ich sicherlich später zurückgekehrt!
Für ein nächstes Mal werde ich wahrscheinlich an den See gehen, was nicht nur angenehmer ist, da es dort flach ist, sondern auch schöner.
Tja, ich hoffe nun wirklich, dass ich mein Joggingvorhaben durchziehen kann, nicht zuletzt auch um  allen Zweiflern zu beweisen, dass ich es eben doch kann... ;-)

Zweitens (Achtung, Themawechsel! Nun kommt der schulische Teil, eine Woche nach meinem verzweifelten letzten Post): Ich habe gemerkt, dass ich der Klasse und mir einfach mehr Zeit lassen muss. Das hat mir vor allem das Schreiben mit einem Mädchen aus meiner Klasse gezeigt; ihre Worte haben mir extrem geholfen, die Situation besser zu verstehen und haben mir neuen Mut gegeben.
Es wird nun immer besser, und langsam fühle ich mich wirklich wohl. Am Freitag bin ich mit einigen aus der Klasse in der Stadt essen gegangen; ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut hatte, als ich angefragt worden bin!
Am Montag bin ich dann über den Mittag mit drei Mädchen in die Stadt gegangen und ich habe mich so richtig wohlgefühlt mit ihnen.
Wieder zurück in der Schule hatten wir noch etwas Zeit bis zum Beginn der nächsten Stunde. Ich sass mit einem der Mädchen und zwei Jungen zusammen, und wir redeten zusammen und es war so unbeschwert wie sonst mit der Klasse von Sonia. Ich war echt glücklich!
Die Klasse werde ich aber trotzdem wechseln, da ich im Unterricht nicht überall mitmachen könnte (In Mathematik bin ich inzwischen zwar so weit, dass ich praktisch dieselben Aufgaben wie die Klasse machen kann, worauf ich doch ziemlich stolz bin; in Physik zum Beispiel hat mir der Lehrer aber eröffnet, ich könne bei seinem Unterricht nicht mitmachen, ich hätte zuviel verpasst. Ich könne mich während den Physikstunden ja in die Bibliothek begeben oder mich andersweitig beschäftigen. Nun ja, das ist nicht wirklich das, was ich mir vorgestellt hatte, schon gar nicht, wenn man fünf Stunden Physik in der Woche hat...). Ich habe nun angegeben, neu Italienisch als Schwerpunktfach zu nehmen, da ich dann wenigstens diese Sprache weiterlernen kann. Auf Spanisch muss ich leider ganz verzichten.
Ich werde wahrscheinlich morgen oder übermorgen definitiv erfahren, ob, wann und in welche Klasse ich wechseln kann.
Doch ganz ehrlich: Als ich gestern nach der Schule über das Schulgelände gelaufen bin, hat sich folgernder Gedanke in mein Gehirn eingeschlichen: "Eigentlich gefällt es mir in dieser Klasse. Ich fühle mich wohl hier. Es ist echt schade, dass ich sie verlassen muss!" Und ich war tatsächlich ein klein wenig traurig...


Bis zum nächsten Mal!

Delia :)

P.S.: Es tut mir Leid, dass ich so oft das Wort "wohlfühlen" verwende, ein passendes Synonym ist mir so auf die Schnelle nicht eingefallen. Und weglassen wollte ich es auch nicht... Ehrlich gesagt: Je mehr ich es verwenden kann, desto besser (für mich)!!! :D
P.P.S: Ich habe nun eine zweite Seite für Fotos eingerichtet, auf die ich demnächst noch mehr Bilder laden werde. Oben an der Seite, unterhalb der kleinen "Einführungsrede" befinden sich zwei Kästchen, im einen steht "Startseite", im anderen "Fotos". Einfach draufklicken und "driigüxle" ^^.
An alle Facebookler: Die meisten Fotos werden auch auf unserem geliebten Netzwerk zu sehen sein; für euch ist es also nicht wahnsinnig toll; es richtet sich mehr an die "Unsüchtigen" unter uns; aber ihr seid natürlich dennoch willkommen, auch mal in die Fotogalerie zu schauen; es werden hier ein paar Bilder mehr sein... ;-)

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